Frauen mussten bis 1970 lange darum kämpfen, überhaupt die Erlaubnis zur Gründung von Fußballmannschaften zu erhalten. Mittlerweile ist dem Frauenfußball jedoch insbesondere in Deutschland und in den Vereinigten Staaten der Durchbruch gelungen. Als Funktionäre im Männerfußball werden Damen hingegen auch im 21. Jahrhundert nur sehr selten akzeptiert.
Akzeptanz von Frauen im Männerfußball
Obwohl in einigen Presseartikeln nach großen Erfolgen von weiblichen Fußballerinnen ernsthaft gefordert wurde, einer Frau als Spielerin im Männerfußball eine Chance zu geben, ist diese Idee im Profifußball aufgrund der körperlichen Unterschiede schlicht nicht umsetzbar. Das zeigte sich auch als die Ergebnisse von wenigen Duellen zwischen professionellen Frauenmannschaften und männlichen Jugend- oder Amateurteams an die Öffentlichkeit gelangten. Die U-17-Mannschaft des VfB Stuttgart bezwang bei einem geheimen Test zum Beispiel die deutsche Nationalmannschaft der Frauen mit 3:0.
Obwohl die körperlichen Voraussetzungen auf der Trainerbank keine Rolle spielen, wurde Damen im Profifußball der Männer bisher lediglich äußerst selten die Position einer Cheftrainerin anvertraut. Die bekannteste weibliche Trainerin im deutschen Amateurfußball war jedoch sehr erfolgreich. Sissy Raith gelang mit dem oberbayerischen Klub TSV Eching der Aufstieg in die Landesliga. Damit ist sie die einzige Frau, die im deutschen Fußball bei einer Mannschaft aus der sechsthöchsten Spielklasse das Cheftrainer-Amt ausübte. Im europäischen Profifußball fand hingegen ein Verein aus Frankreich den Mut, einer Frau bei der Trainersuche im Männerfußball eine echte Chance zu geben und wurde dafür mit beachtlichen Leistungen belohnt. Die ehemalige Nationalspielerin Corinne Diacre unterschrieb 2014 beim französischen Zweitligisten Clermont Foot als Cheftrainerin einen Zweijahresvertrag. Zuvor hatte Diacre als erste Frau in Frankreich den erforderlichen Trainerschein erlangt. Sie schloss ihre erste Saison auf dem zwölften Tabellenplatz ab und verbesserte sich mit Clermont Foot in der folgenden Saison sogar um fünf Positionen.
Allgemein haben Frauen in der medizinischen Abteilung von Profiklubs der Männer bessere Chancen auf Anerkennung. Eva Carneiro kümmerte sich zum Beispiel von 2009 bis 2015 als Mannschaftsärztin in der Premier League ebenso wie in der Champions League um die Verletzungen der Spieler des FC Chelsea und zählte aus der Sicht von Experten zu den besten Medizinern im europäischen Fußball. Auch in der Vereinsführung eines Profiteams aus dem Männerfußball dürfen sich Frauen prinzipiell über bessere Erfolgsaussichten freuen. Gisela Oeri trug als Präsidentin des FC Basel zum Beispiel entscheidend dazu bei, dass ihr Klub während ihrer Ära zur besten Männermannschaft im Schweizer Profifußball wurde. In Deutschland übernahm wiederum unter anderem die ehemalige Nationaltorhüterin Katja Kraus bei einem Verein aus der Männer-Bundesliga eine Vorstandsposition.
Geschichte und Etablierung des Frauenfußballs
Als der Fußball im 19. Jahrhundert in Großbritannien erfunden wurde, war es vollkommen normal, dass auch Mädchen und Frauen diese Sportart ausübten. Im Jahr 1894 gründeten die „British Ladies“ die erste Frauenfußballmannschaft. Im folgenden Jahr fand das erste offizielle Spiel im Frauenfußball statt. Im Zeitraum zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg etablierte der Fußball sich in einigen anderen Ländern erstmals im Frauensport, während der britische Fußballverband hingegen 1921 die Benutzung von Stadien durch Frauen verbot. In Deutschland blieb dem Frauenfußball der Durchbruch in diesem Zeitraum verwehrt. Eine Form von Fußball wurde vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten nur von einigen Studentinnen gespielt. Nach den ersten Hochschulmeisterschaften zeigten sich jedoch bereits viele Verbandsfunktionäre empört. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrschte in Deutschland genauso wie in vielen anderen europäischen Staaten die Meinung, wonach Fußball nicht für Frauen geeignet ist, vor. Nachdem sich unter anderem der frischgebackene Weltmeister-Trainer Sepp Herberger gegen den Frauenfußball eingesetzt hatte, untersagte der deutsche Fußballverband 1955 Spiele zwischen Damenmannschaften. Erst im Oktober 1970 war der DFB dazu bereit, das Frauenfußballverbot nach 15 Jahren wieder aufzuheben. Im folgenden Jahr entschied sich die UEFA ebenfalls dazu, im Fußball wieder Wettbewerbe für Frauen zu organisieren. Daraufhin wurden viele weitere Verbote in Europa aufgehoben. Zur Gründung der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen kam es jedoch erst 1982.
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Ruf von Frauenfußball in der Gesellschaft
Weil die deutsche Frauennationalmannschaft als Seriensieger bei Europameisterschaften und Doppel-Weltmeister der Jahre 2003 und 2007 zu den erfolgreichsten Teams der Welt zählt, ist der Damenfußball in Deutschland mittlerweile außerordentlich beliebt. Im Vereinsfußball bleiben die Stadien im Vergleich zu den Männern jedoch sogar bei Endspielen oft weitgehend leer. Am populärsten ist der Association Football für Damen wiederum in den Vereinigten Staaten. Dort gilt der Fußball wegen des American Footballs teilweise immer noch als Frauensportart.